Der Bürgerbeauftragte im Gespräch mit Studierenden der Fachhochschule für Verwaltung in Gotha
Am 28. November und am 5. Dezember gestaltete Dr. Kurt Herzberg jeweils zwei Doppelstunden an der Thüringer Fachhochschule für Verwaltung in Gotha, Fachbereich Kommunalverwaltung und staatliche allgemeine Verwaltung (KSAV).
In zwei Klassen von Studierenden im zweiten Ausbildungsjahr stellte er zunächst (28.11.22) das Arbeitsfeld und die Tätigkeiten des Thüringer Bürgerbeauftragten vor. Anhand der gesetzlichen Grundlagen erläuterte Herzberg Aufgaben, Befugnisse und auch mögliche Befassungshindernisse. Mit Hilfe der statistischen Auswertungen aus dem Vorjahr machte Herzberg auf die weiterhin steigende Anzahl von Anliegen, mit denen sich Bürger an ihn wenden, aufmerksam. Außerdem stellte er an der Statistik die inhaltliche Themenvielfalt der Bürgeranliegen vor. Er beschrieb anhand von Einzelfällen Problemlagen insbesondere aus dem Schwerpunktbereich des Sozialrechts. Hierbei verwies er auch darauf, dass die Bürgerinnen und Bürger – verstärkt durch die Veränderungen in der Coronazeit – immer mehr auch die digitalen Möglichkeiten, ein Anliegen per E-Mail oder über die Webseite einzureichen, nutzen. Dennoch werde immer noch in über 50 % der Fälle das persönliche Gespräch, sei es zu den Sprechtagen oder telefonisch, gesucht.
Eine Woche später (5.12.2022) reflektierte Herzberg mit den Studierenden die Grundzüge des „Bürger-Staat-Dialogs“ im Kontext des Verwaltungshandelns. Der Bürgerbeauftragte erläuterte, wie Missverständnisse im Bürger-Staat-Dialog entstehen und wie solche Kommunikationsstörungen vermieden werden können. Er versuchte auch, mit praktischen Übungen das Verständnis der Studierenden für die Anliegen und Ansichten von Bürgern zu wecken, die sich dem Staat und seinen Behörden gegenüber oft hilflos und unverstanden fühlen. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig auch für den Staat die Prüfung durch eine unabhängige Institution wie den Thüringer Bürgerbeauftragten sei, um Vertrauen und Akzeptanz zurück zu gewinnen.
Herzberg wörtlich: „Mir sind diese Gespräche mit den Studierenden besonders wichtig. Zur Ausbildung der Verwaltungskräfte von morgen muss diese Reflexion über den Bürger-Staat-Dialog und die wichtige Rolle der Verwaltung dazu gehören. Diese Reflexion ist aus meiner Sicht ein prägender Bestandteil der Berufsethik im Verwaltungshandeln.“